Unser Verteidigungssystem.
Wenn wir uns zwangsläufig mit unserem Immunsystem beschäftigen, weil uns wieder mal eine Erkältung erwischt hat oder eine Grippe in die Knie zwingt, dann ist uns bewusst, dass unser Immunsystem die für unseren Infekt verantwortlichen Bakterien und Viren nicht effektiv genug abwehren konnte. Es ist geschwächt. Doch was bedeutet eigentlich geschwächt und was passiert hier genau? Wir verwenden den Begriff sehr häufig, doch meist setzt man sich mit der Bezeichnung „Immunsystem“ nicht näher auseinander. Doch Fakt ist, unser sogenanntes Immunsystem benötigt ein ganzes Netzwerk an Beteiligten, u.a. auch ganze Organe – um eine reibungslose Immunabwehr zu gewährleisten.
Immunsystem – das Abwehrsystem des Körpers.
Unter Immunsystem versteht man vereinfacht das Abwehrsystem des Körpers – unser Verteidigungssystem eben. Nicht nur Menschen, auch Tiere und Pflanzen verfügen über ein solches Abwehrsystem. Dieses menschliche Abwehrsystem kann wiederum in zwei Bereiche unterteilt werden: Das angeborene Immunsystem (auch genannt: unspezifische oder natürliche Abwehr) und das erworbene Immunsystem (auch genannt: spezifische od. adaptive Abwehr). Angeboren bedeutet, dass es dem Menschen von Geburt an mitgegeben wird. Es zählt zu den ältesten Systemen zur Abwehr vor Infektionen und ist auf keine Krankheitserreger spezialisiert. Die Reaktion – auf Grund von Spezialisierung – auf bestimmte Krankheitserreger wird durch das erworbene Immunsystem abgedeckt. Beide Systeme arbeiten parallel und agieren basierend auf ihrer Ausrichtung. Während die Stärke des angeborenen Immunsystems darin liegt, rasch auf allgemeine Krankheitserreger reagieren zu können (z.B.: Abtötung der Keime bei kleinen Wunden) liegt die Stärke beim erworbenen Immunsystem darin, auf „gespeicherte“ Keime rascher antworten zu können.
Doch das Immunsystem ist ein zusammenhängendes Netzwerk und je komplexer der zu schützende Organismus bzw. dessen Struktur, desto komplexer und mehrschichtiger ist auch das Immunsystem. Das menschliche Immunsystem etwa setzt sich aus spezialisierten Proteinen bzw. Antikörpern, Immunzellen und Immunorganen zusammen.
Immunorgane – wesentlich als Teil unseres Verteidigungsysytems.
Immunorgane sind als Teil der Immunabwehr des menschlichen Körpers essentiell. Sie werden in primäre (od. zentrale) und sekundäre (od. periphere) lymphatische Organe unterteilt. Wesentlich hierbei ist, dass die Organe nur gemeinsam in der Lage sind, den Körper ausreichend gegen potentielle Infekte zu schützen. Fällt ein Organ aus, kann dies mitunter fatale Folgen nach sich ziehen.
So unterscheidet man zwischen primären und sekundären Immunorganen, wobei die Hauptaufgabe der primären Immunorgane – Thymus und Knochenmark – in der Bildung, Entwicklung und Reifung der Immunzellen besteht. Im Thymus werden gewisse Abwehrzellen geprägt und spielen eine wesentliche Rolle hinsichtlich der Koordination von erworbenem und angeborenem Immunsystem. Das Knochenmark befindet sich im Inneren der menschliche Knochen und ist von schwammiger Struktur. Hier ist die Produktionsstätte von Immunzellen – dort werden sie gebildet und vermehrt. Im Blut frei gesetzt wandern sie zu Organen und Gewebe, positionieren und spezialisieren sich dort.
Die sekundären Immunorganen umfassen Lymphknoten, Milz und Mandeln sowie das darmassoziiertes lymphatisches System. Dort führen die Abwehrzellen ihre tatsächliche Arbeit aus und haben auch stetigen Kontakt mit etwaigen Keimen und Fremdstoffen. Dem Darm kommt hierbei jedoch eine besondere Bedeutung zu. Mehr als 70 Prozent der körpereigenen Immunzellen befinden sich in der Darmschleimhaut, welche aus lymphodialen Gewebe besteht. Eine der Hauptaufgaben des Darmimmunsystems ist es, zwischen guten und weniger guten Bakterien zu unterscheiden, wobei die guten Bakterien verschont bleiben müssen. Geht diese Toleranz gegenüber nützlichen, normalen Bakterien verloren, so kann dies zu entzündlichen Reaktionen des Darms führen. Kurzum, ein gesunder Darm fördert ein stabiles und gestärktes Immunsystem.
Immunsystemschwächende & stärkende Faktoren.
Generell gilt: zu wenig Schlaft, Bewegung und unausgewogenen Kost wirken sich nachteilig auf das Immunsystem aus. Aber auch Stress im Allgemeinen, kontinuierliche Medikation, ebenso wie Zigaretten- und Alkoholkonsum können zu einer Schwächung des Immunsystems führen.
TIPP.
Unser Verteidigungssystem kann unterstützt werden. Trinken Sie ausreichend und bewegen Sie sich täglich, sei es auch nur mit einem kurzen Spaziergang. Achten Sie auf vitaminreiche Nahrung und schlafen Sie ausreichend. Unter Umständen empfiehlt sich auch der Verzehr gezielter Mikronährstoffe zur Aktivierung der eigenen Immunabwehr.
Quellen:
u.a.
https://flexikon.doccheck.com/de/Immunsystem
https://www.grin.com/document/5000
https://www.gesundheitsinformation.de/welche-organe-gehoeren-zum-immunsystem.2254.de.html
https://www.gesundheit.de/lexika/medizin-lexikon/immunsystem
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-492010/darm-mikrobiota-partner-des-immunsystems/